Das wohl schnellste Tor der Cupgeschichte, drei Penalties und ein Herzschlagfinale: Der Ligacupfinal zwischen dem UHC Kappelen und Nuglar United bot beste Unterhaltung. Am Ende setzten sich die Kappeler knapp mit 11:9 durch und feierten den ersten Cupsieg der Vereinshistorie. Auch nach der Partie zelebrierten beide Teams grossen Sport.

Der Spiel begann mit einem Knaller: Bereits nach zwei Sekunden lag der Ball ein erstes Mal im Tor. Nuglar-Stürmer Yannik Tanner lancierte mit einem lupenreinen „Bullygoal“ den spektakulären Ligacupfinal 2016. Der UHC Kappelen allerdings liess sich von diesem ultrafrühen Rückstand nicht beirren. In dieser Saison noch ungeschlagen, strotzten die Seeländer nur so vor Selbstvertrauen und zogen fortan ihr druckvolles Spiel auf. Das schlug sich auch im Resultat nieder: 6:2 lautete das Verdikt nach dem ersten Drittel. Drei Tore gingen auf das Konto des schussgewaltigen Fabian Zesiger, der im ersten Umgang so richtig heisslief.

Als der Kappeler Captain Matthias Otti kurz vor Spielhälfte gar auf 7:2 erhöhte, schien die Partie gelaufen. Die Kappeler steuerten einem scheinbar ungefährdeten Sieg entgegen - und wurden prompt für ihre Nachlässigkeit bestraft. Insbesondere die Nuglarer Linie um das Brüderpaar Adam und Alferd Kurtesi sorgte plötzlich für erhöhte Pulswerte in der gegnerischen Abwehr. Immer wieder drippelten und kombinierte sich die Formation vors Kappeler Gehäuse. Alferd Kurtesis Tor zum 3:7 war die Initialzündung zu einer beherzten Aufholjagd. Wenig später erhielten die Solothurner den ersten von insgesamt drei Penalties der Partie zugesprochen: Kurtesi übernahm die Verantwortung – und er traf. Bis zum Ende des zweiten Abschnitts stand es nur noch 8:6, die Spannung war zurück.

In den letzten zehn Minuten der Partie überschlugen sich die Ereignisse vollends. Was nicht mehr für möglich gehalten wurde, war plötzlich Tatsache: Nuglar glich diesen denkwürdigen Final tatsächlich aus. Beide Teams hatten nach der Pause je einmal reüssiert bevor Nuglar wieder in Schlagdistanz kam. Nur Sekunden nach dem anschliessenden Bully lag der Ball schon wieder im Netz. Im wilden Gewühl vor dem Kappeler Tor behielt Yannik Tanner den Überblick und bugsierte das Spielgerät irgendwie über die Linie.

Dass es am Ende für Nuglar doch nicht reichte, lag zu eine grossen Teil am bereits angesprochenen Kappeler Spielführer: Matthias Otti. In der Schlussphase trug er seine Mannschaft mit unglaublichem Einsatz. Sein Treffer zum 10:9 mitten in die Nuglarer Euphorie hinein war spielentscheidend. Drei Zeigerumdrehungen später machte Otti mit seinem dritten persönlichen Treffer der Partie, den Cupsieg für seine Farben perfekt. Nach der Partie meinte er überglücklich: „Das ist der Titel, den wir schon immer gewollt haben.“

Zu diesem packenden Spiel passte es, dass die beiden Equipen sich nach der Partie gemeinsam zum Erinnerungsbild aufreihten. Arm in Arm standen sie da: Ein würdiges Ende eines denkwürdigen Finals.

UHC Kappelen - UHC Nuglar United 11:9 (6:2, 2:4, 3:3)

Sporthalle Wankdorf, Bern. 1752 Zuschauer. SR Christoffel.

Tore: 1. Tanner 0:1. 5. Reusser (Hügli) 1:1. 6. Wüthrich 2:1. 8. Kurtesi (Tanner) 2:2. 11. Zesiger (Reusser) 3:2. 11. Bieli (Rufener) 4:2. 15. Zesiger 5:2. 18. Zesiger 6:2. 28. Otti (Wüthrich) 7:2. 29. Kurtesi (Kurtesi) 7:3. 31. Kurtesi 7:4. 31. Kurtesi (Kurtesi) 7:5. 36. Zesiger (Reusser) 8:5. 39. Kurtesi 8:6. 43. Tanner (Kurtesi) 8:7. 51. Baumann (Wüthrich) 9:7. 52. Meier 9:8. 53. Tanner (Meier) 9:9. 55. Otti (Hügli) 10:9. 58. Otti 11:9.

Strafen: 2mal 2 Minuten gegen UHC Kappelen. 2mal 2 Minuten gegen UHC Nuglar United.

UHC Kappelen: Bangerter, Otti, Reusser, Baumann, Wüthrich, Scheidegger, Hügli, Zeriger, Beri, Rufener, Schlup, Bürgi, von Dach

UHC Nuglar United: Wiedmer, Adam Kurtesi, Würsch, Mangold, Vögtli, Simon Tanner, Alferd Kurtesi, Yannick Tanner, Burtschi, Meier, Christ, Kospo

Bemerkungen: Best Player Otti (Kappelen), Alferd Kurtesi (Nuglar)