Piranha Chur holt sich im zweiten Superfinal den fünften Schweizermeistertitel in Serie. Erst im Penaltyschiessen konnten sich die Churerinnen gegen den UHC Dietlikon durchsetzen – 5940 Zuschauerinnen und Zuschauer erlebten ein Herzschlagfinale.

Die Nervosität der beiden Teams war zu Spielbeginn gross. Fehlerhaft und fahrig entsprechend das Spiel, wobei die Intensität von Anfang an hoch war. Wenig überraschend führte ein Fehler zum ersten Tor: Der Schwedin Laura Mertsalmi missriet ein Hochrisiko-Pass durch den eigenen Slot komplett. Dankende Erbin war Sereina Ulber, die das Geschenk souverän in die Maschen drosch. Beflügelt von der Führung übernahm piranha Chur immer mehr das Spieldiktat. Ein mustergültig vorgetragener Konter des UHC Dietlikon beendete die Druckphase allerdings schlagartig. Petra Weiss legte für Topskorerin Michelle Wiki auf. Diese vollendete zum Ausgleich. Trotz einigen Chancen gelang beiden Teams keine Tore mehr bis zum ersten Pausentee.

Schlagabtausch im Mitteldrittel

Der UHC Dietlikon startete mit viel Elan in das zweite Drittel. Eine Chance jagt die nächste. Dank einem starken Rückhalt im Tor und einer exzellenten Blockarbeit überstanden die Bündnerinnen die Druckphase. Genau zu Spielmitte hatten sie ihrerseits zwei Riesenchancen, doch der Pfosten bedeutete innerhalb von drei Sekunden zweimal Endstation. Besser machte es Petra Weiss in der 36. Minute: Sie schloss einen herrlichen Konter mit der 2:1-Führung ab, die bis zur zweiten Pause standhielt. Ein Herzschlagfinale war vorprogrammiert.

Nervenspiel bis zum bitteren Ende

Das Drama wurde Tatsache. Chur drückte auf den Ausgleich, vergab aber zahlreiche Chancen. Doch es war der UHC Dietlikon der entgegen dem Spielverlauf auf 3:1 erhöhte. Die Bünderinnen liessen sich davon nicht beirren und glichen das Spiel aus. Priska von Rickenbach erzielte in der 53. Minute den Führungstreffer nach einem Energieanfall von Katri Luomaniemi. Der UHCD schaffte aber zwei Minuten vor Ende das Comeback. Petra Weiss spielte einen Traumpass quer durch den Churer Slot, Linn Lundstöm musste nur noch den Stock hinhalten, Ausgleich! Was danach folgte war Dramatik in Reinkultur. Die Overtime sollte über den Schweizermeister bei den Damen entscheiden. Doch trotz zahlreichen hochkarätigen Chancen fiel auch in den letzten 20 Minuten kein Treffer mehr.

Das Drama nahm seinen Lauf

Der ganz grosse Showdown musste her: Penaltyschiessen. Dietlikon fühlte sich dabei im Vorteil schliesslich hatten die Zürcherinnen den diesjährigen Cupfinal bereits so entschieden. Ulber lief als erste an, Pfosten! Linn Lundström scheiterte im Dribbling als erste Dietlikerin. Flurina Marti traf nur das Aussennetz und Michelle Wiki scheiterte an Torhüterin Heini. Luomaniemi versenkte ihren Versuch ebenso wenig, was bedeutete, dass Sundholm den ersten Matchball hatte. Aber auch sie scheiterte an der Churer Schlussfrau. Versuch um Versuch wurde nicht verwertet ehe Katri Luomaniemi traf. Die ganz grosse Heldin war aber die Churer Torhüterin Lara Heini. Sie hielt auch den letzten Versuch und bescherte piranha chur so den Meistertitel.

UHC Dietlikon - piranha chur 4:5 n.P. (1:1, 1:0, 2:3, 0:0)

SWISS Arena, Kloten. 5920 Zuschauer. SR Schatz/Walter.

Tore: 5. Ulber 0:1. 10. Wiki (Weiss) 1:1. 37. Weiss (Gerig) 2:1. 45. Güttinger (Wiki) 3:1. 47. Putzi (Ludwig) 3:2. 49. Dominioni (Ulber) 3:3. 54. Von Rickenbach (Luomaniemi) 3:4. 58. Lundström (Weiss) 4:4.

Penaltyschiessen: Ulber verschiesst. Lundström verschiesst. Marti verschiesst. Wiki verschiesst. Luomaniemi verschiesst. Sundholm verschiesst. Ludwig verschiesst. Weiss verschiesst. Von Rickenbach verschiesst. Mertsalmi verschiesst. Ulber verschiesst. Wiki verschiesst. Marti verschiesst. Lundström verschiesst. Luomaniemi trifft 0:1. Sundholm verschiesst.

Strafen: keine Strafen. keine Strafen.