Vier Spiele: zwei Siege, zwei Niederlagen – dies ist die Bilanz der beiden Teams Tigers Langnau und Zug United, die sich am Samstag gegenüberstehen. Dabei kommt es zum Aufeinandertreffen der zwei NLA-Trainern aus Tschechien.
Mit Billy Nilsson und Andreas Dahlqvist zwei Spieler an der Spitze der Topscorer-Liste und mit 26 Toren am zweitmeisten Tore aller NLA-Teams erzielt: Zug United ist bereits zum Saisonstart in Torlaune. Was schon bei den Vorbereitungsspielen zu sehen war, bestätigt sich nun. Die vier Schweden Billy Nilsson, Patrik Rokka, Andreas Dahlqvist und Carl Kostov Bredberg sorgen mächtig für Torgefahr – am meisten im Powerplay, wenn die vier Rechtsausleger gemeinsam das Feld betreten. So weisen sie in den vier ersten Spielen bei einem Mann mehr eine Tor-Quote von 50 Prozent auf.
Davor dürfte auch der nächste Gegner, die Tigers Langnau, gewarnt sein. In der Tabelle liegen sie einen Platz vor Zug im Mittelfeld auf Rang sechs. Beide Teams, denen in dieser Saison viel zugetraut wird, weisen sechs Punkte auf. Der Saisonstart dürfte die zwei Trainer aus Tschechien weder begeistern, noch beunruhigen. Das Duell Tigers gegen Zug ist auch das Duell der zwei einzigen tschechischen NLA-Trainer: Michal Rybka und Radim Cepek. Für Rybka ist es die Saison der Bestätigung: Er übernahm die Tigers im Sommer letzten Jahres, zuvor war er drei Jahre beim NLB-Verein Ad Astra Sarnen an der Seitenlinie. Cepek wurde diese Saison Nachfolger von Sascha Ryhner bei Zug United. Für ihn ist die Schweiz alles andere als Neuland: Er spielte bei Rychenberg Winterthur, bei UHC Dietlikon, bei Waldkirch St-Gallen und bei GC. 2010 verliess er GC, da der Star des tschechischen Nationalteams nicht mehr für die WM aufgeboten wurde. In seiner Heimat trainierte er den Erstligisten Chodov Prag, bevor er 2012 zum Trainer des tschechischen Nationalteams ernannt wurde. Nun ist er erstmals Head-Coach eines Schweizer NLA-Teams. Ryhner bleibt ihm als Assistent erhalten. Er führte das Aufsteigerteam Zug im letzten Jahr souverän in die Playoffs. Dort war dann - wie für die Tigers auch - Endstation in den Viertelfinals. In der Meisterschaft 2017/18 fielen die beiden Partien zwischen den Tigers und Zug jeweils eng aus mit dem besseren Ende für die Emmentaler: einmal mit 8:11 und einmal mit 8:6. Will man die Duelle vorher vergleichen, so muss man weit zurückgehen. In der Saison 2011/2012 standen sie sich zuletzt gegenüber – damals gewannen die Tigers jeweils deutlich mit 5:11 und 8:1. Es war die Saison, in welcher der Aufsteiger Zug sogleich wieder abstieg. Nun aber stehen die Vorzeichen ganz anders. Die Zuger wollen endlich gegen die Tigers als Sieger vom Feld, dafür soll vor allem das schwedische Quartett sorgen.
Michal Rybka, Trainer Tigers Langnau: «Zu Beginn einer Saison sehe ich überall Steigerungspotenzial. Vor allem aber im Spiel mit dem Ball können wir uns noch verbessern. Die Partie gegen Zug United wird ausgeglichen sein, in der Kleinigkeiten entscheiden werden. Im letzten Jahr haben wir zweimal gegen Zug gewonnen, aber dies ist Geschichte. Die Taktik bleibt gegen jeden Gegner gleich: Wir müssen einfach ein Tor mehr schiessen, um zu gewinnen.»
Radim Cepek, Trainer Zug United: «Ich bin optimistisch, dass wir noch besser spielen werden, als wir es in den ersten vier Partien getan haben. Wenn wir mit dem Gezeigten zufrieden wären, dann wären wir nicht mehr erfolgreich. Du kannst immer etwas verbessern – und deshalb versuchen auch wir unser Spiel in allen Bereichen zu optimieren, nicht nur in einem. Wir wollen von unseren Niederlagen gegen die Tigers in der letzten Saison lernen und unseren Gameplan zurechtlegen.»
Saison 2017/18: Tigers Langnau – Zug United: 2:0
Datum |
Runde |
Heim |
Gast |
Resultat |
06.01.18 |
Rückrunde 2017/18 |
Zug United |
Tigers Langnau |
8:11 |
08.10.17 |
Hinrunde 2017/18 |
Tigers Langnau |
Zug United |
8:6 |
|
Tigers Langnau |
Zug United |
Anzahl Tore pro Spiel |
6.46 |
5.85 |
Anzahl Gegentore pro Spiel |
6.15 |
8.08 |
Anteil der verwerteten Power Play-Möglichkeiten |
37.04% |
41.67% |
Anteil der erfolgreich verteidigten Power Play-Möglichkeiten |
60.00% |
65.22% |
Anteil der eigenen Schüsse (nur aufs Tor) welche zu einem Tor werden |
29.37% |
30.65% |
Saves des Torhüters |
68.87% |
67.19% |
Andreas Dahlqvist:
Letzte Saison noch in seiner Heimat in der zweithöchsten schwedischen Liga bei Allsvenskan Norra im Einsatz, absolviert Andreas Dahlqvist die erste Saison in der Schweiz. Egal wo er spielt, Tore sind garantiert. In den letzten zwei Saisons in Schweden traf er 76 Mal – und für Zug erzielte er in den ersten vier Partien bereits neun Treffer. So viele, wie kein anderer NLA-Spieler. Aber nicht nur fürs Toreschiessen, sondern auch für seine intelligente Spielweise ist der 28-Jährige, der fünfmal für das schwedische Nationalteam spielte, bekannt. Man darf gespannt sein, wie viele Tore er am Ende der Saison für Zug verbuchen kann.