Im Berner Derby kann sich der SV Wiler-Ersigen bereits am Samstag für den Superfinal Ende April qualifizieren. Nach drei Siegen und einer Niederlage fehlt Wiler noch ein letzter Sieg. Für Floorball Köniz heisst es verlieren verboten, ansonsten muss der amtierende Schweizer Meister im Halbfinal die Mission Titelverteidigung begraben.  

Noch ein Sieg trennt den SV Wiler-Ersigen vom vierten Superfinal-Einzug innert fünf Jahren. Während in der diesjährigen Meisterschaft Floorball Köniz die Berner Derbys gewann, wendete sich das Blatt in den Playoffs. Wiler liegt 3:1 in Front und der Schweizer Meister steht mit dem Rücken zur Wand. Die offensive Power von Köniz wurde bisher in diesem Halbfinale schmerzlich vermisst. Der Start in die Serie verlief für Köniz statistisch gesehen eigentlich nach Wunsch, wäre da nicht die mangelnde Effizienz gewesen. Im ersten Duell kam Köniz zwar zu 55 Abschlüssen (was beinahe ein Abschluss pro Spielminute darstellte), erzielte aber lediglich fünf Tore. Wiler-Ersigen hingegen schoss aus 46 Abschlüssen sieben Tore. Es schien, als ob Wiler anschliessend ein gutes Mittel fand, die Offensivaktionen des Gegners zu unterbinden, denn in den folgenden Spielen verringerte sich die Zahl der Abschlüsse auf Seiten Köniz auf nur noch rund 35 pro Spiel. Wiler konnte seine Abschlussrate jedoch konstant hochhalten. Es war die Effizienz von Floorball Köniz, welche das Team zum ersten und bisher einzigen Sieg führte. Erstaunlicherweise war das dritte Spiel dasjenige, mit den wenigsten Könizer Abschlüssen: 31 wurden gezählt. Und doch schossen sie daraus fünf Tore, was zum knappen 5:4-Sieg reichte. Wiler liess sich davon allerdings nicht beirren und gewann Spiel vier am vergangenen Freitag souverän mit 5:2.

Wollen die Könizer noch einmal vor Heimpublikum spielen, dann müssen sie am Samstag im TV-Spiel (17 Uhr, SRF zwei) gewinnen. Dafür braucht es vor allem eines: Tore. Nutzen Offensivspieler wie Zaugg, Bolliger, Iiskola oder Doza ihre Chancen effizienter als bisher, dann ist es durchaus möglich, dass die Entscheidung um den Finaleinzug noch bis zum Osterwochenende vertagt wird.

Stimmen vor dem Spiel

Christoph Reich, SV Wiler-Ersigen

«Es waren bisher sehr spannende und intensive Spiele vor einer halbfinalwürdigen Kulisse. Die Heimniederlage war ärgerlich, aber ein guter Weckruf. In der letzten Saison kamen wir ohne grossen Widerstand ins Finale und waren dann nicht bereit. Dieses Jahr bietet uns Köniz doch einiges mehr die Stirn. Wir haben uns gut auf ihr System eingestellt, lassen sehr wenige Torchancen zu und spielen diszipliniert, auch wenn wir in den letzten beiden Spielen nicht mehr so effizient waren. Köniz hat nichts mehr zu verlieren und wird alles auf eine Karte setzen. Aber wenn wir uns auf unsere Leistung konzentrieren und unsere Torchancen nutzen, dann bin ich von einem positiven Resultat überzeugt.»

Patrick Eder, Floorball Köniz

«Wir schaffen es zwar immer wieder in die Zone von Wiler zu kommen und deren System auszuhebeln, aber verpassen dann zu oft den Zeitpunkt, um den Wechsel zu etwas risikoreicheren Aktionen zu schaffen und so gefährliche Torchancen zu kreieren. Darum konnten wir offensiv noch nicht unser ganzes Potential ausschöpfen und hatten insgesamt zu wenig klare Torchancen. Dazu haben wir Wiler bisher zu viele «einfache» Torchancen zugestanden. Wir haben noch viel Potential, das wir bisher noch kaum über 60 Minuten gezeigt haben. Wir freuen uns auf eine Partie vor grossartiger Kulisse und toller Stimmung, wie bisher bei jedem Spiel dieser Serie.»

Head-to-Head

Aktuelle Saison: SV Wiler Ersigen – Floorball Köniz: 3:4

Man to watch

Jan Zaugg, Floorball Köniz

Der Könizer ist in diesem Halbfinale der produktivste Spieler seines Teams. Fünf Tore erzielte der 21-jährige Stürmer bisher in dieser Serie. Mit einem Assist und zwei Toren war er beim einzigen Sieg der Könizer matchentscheidend. Zwar konnte Jan Zaugg nicht ganz an die Scorerpunkte aus der vergangenen Saison anknüpfen, mit seinen bisher 43 erzielten Punkte ist er aber hinter Patrik Doza der zweitbeste Scorer. Wenn Köniz diese Serie noch drehen will, dann braucht es einen Spieler wie Zaugg in Topform.