BEO steht erstmals überhaupt in einem Playoff-Halbfinal – und dann wird das erste Spiel auch noch auf SRF zwei übertragen. Die Vorfreude ist deshalb gross, auch bei den Gegnerinnen Kloten-Dietlikon Jets. Bei beiden Teams gibt es vor allem ein Trio, welches gut im Auge behalten werden muss.

Die Berner Oberländerinnen haben sich seit ihrem Wiederaufstieg vor zwei Jahren in der obersten Liga etabliert. Diese Saison reichte es gar zum vierten Rang. Im Playoff Viertelfinal gegen Zug konnten sie bereits nach drei Spielen den ersten Halbfinaleinzug der Vereinsgeschichte feiern. Lediglich das letzte Aufeinandertreffen fiel knapp nach Penaltyschiessen zu Gunsten der Bernerinnen aus. Im Halbfinal wartet nun der Zweite der Qualifikation: Kloten-Dietlikon Jets. Die Jets bekundeten im Viertelfinal gegen die Red Ants mehr Mühe als erwartet. Das erste Spiel fand anschliessend an den Cupsieg statt und dem Team war anzumerken, dass es noch nicht richtig in den Playoffs angekommen war. So gingen die Red Ants zum Auftakt dann auch knapp aber verdient als Gewinner vom Feld. In Folge siegten die Jets jedoch auswärts zweimal deutlich und zu Hause reichte es ebenfalls knapp zum Sieg.

Im Halbfinal sind die Jets gemessen an den bisherigen Erfolgen zu favorisieren, trotzdem dürfte diese Halbfinalpaarung viel Spannung mit sich bringen. Denn die Jets gewannen die beiden Duelle in der Saison jeweils nur knapp und der Vorstoss in den Halbfinal dürfte BEO zusätzliches Selbstvertrauen geben. Aufmerksamkeit muss man bei den Bernerinnen vor allem der starken finnischen Fraktion schenken: Hietanen, Piispa und Niemelä waren in der Qualifikation für 57 von insgesamt 95 Toren verantwortlich. Im Unterschied dazu lastet der Druck bei den Jets mehrheitlich auf Schweizer Schultern. Das Trio Wiki, Gämperli, Suter gehört bei den Zürcherinnen zu den besten Torschützen und erzielte 68 Tore.

Am Samstag kann der Start in die Serie nicht nur live in der Ruebisbach mitverfolgt werden, sondern wird erstmals überhaupt ein NLA-Spiel der Frauen im SRF gezeigt. Keine Frage ist da bei beiden Teams die Motivation noch einmal grösser, als sie sowieso schon ist.

Stimmen vor dem Spiel

Isabelle Gerig, Kloten-Dietlikon Jets

«Ich finde es sehr cool, dass das Spiel im TV übertragen wird. Es ist super Werbung für das Frauenunihockey und die Stimmung in der Halle wird dadurch hoffentlich noch um Einiges steigen. Zudem freuen wir uns alle auf einem guten Boden spielen zu können. Es ist wichtig, dass wir von Beginn weg bereit sind und dem Gegner unser Spiel aufzwingen. Die Serie wird sicherlich hart umkämpft und emotional werden. Aber es ist ein Halbfinale und da ist es richtig und wichtig, dass viele Emotionen dabei sind. Für solche Spiele trainieren wir das ganze Jahr.»

Vera Meer, UH BEO

«Im TV spielen zu dürfen ist eine Ehre und eine Extramotivation. Das Spiel - wie auch die ganze Serie - wird umkämpft und intensiv werden mit vielen Zuschauern und einer tollen Atmosphäre. Die Jets sind klar Favorit. Sie wurden bereits mehrmals Meister und haben im Cupfinal gezeigt, dass sie in den wichtigen Momenten bereit sind. So liegt der Druck aber auch bei ihnen. Wir nehmen viel Selbstvertrauen aus den Viertelfinals mit und wissen, dass wir als Team funktionieren sowie die Nerven behalten können.»

Head-to-Head

Aktuelle Saison: Kloten-Dietlikon Jets – UH BEO: 2:0

Woman to watch

Andrea Gämperli, Kloten-Dietlikon Jets

Andrea Gämperli zählt zu den wichtigsten Scorerinnen im Team der Zürcherinnen. Neben Topscorerin Michelle Wiki ist sie die offensiv gefährlichste Spielerin und erzielt ihre Tore nicht nur bei den Jets, sondern auch in der Schweizer Nationalmannschaft. Den Zuschauern fällt Gämperli auf dem Spielfeld aber auch durch ihre Körpergrösse auf. Es ist immer wieder erstaunlich, wie es der grossgewachsenen Stürmerin gelingt Bälle zu «fischen», wofür die meisten Spielerinnen schlichtweg zu klein wären.